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Interessenvertretung für Krankenpfleger, Altenpfleger und Co krachend gescheitert

Pflegekammer Niedersachsen gescheitert – Auflösung steht bevor

Pflegekammer-Niedersachsen

Die Pflegekammer Niedersachsen soll in Kürze aufgelöst werden. Ein entsprechendes Gesetz kündigte Landesgesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Montag an. Grund für die Auflösung ist ein klares Votum einer Mitgliederberfragung. In dieser hatten sich mehr als 70 Prozent gegen die den Fortbestand der Pflegekammer ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag dabei bei lediglich 20 %. Insgesamt sind knapp 80.000 Pflegekräfte in Niedersachsen zwangsweise Mitglieder der Pflegekammer.

Während in Nordrheinwestfalen gerade die Gründung der Pflegekammer NRW – nebst Zwangsmitgliedschaft und Zwangsbeitrag – entschieden wurde, droht in Niedersachsen also bereits wieder das Aus für das System Pflegekammer. Die Niedersächsische Interessenvertretung für Pflegekräfte (ausgenommen Altenpflegehelfer), war erst vor 3 Jahren gestartet.

Bereits von Pflegekräften gezahlte Mitgliedschaftsbeiträge von mehr als 4 Millionen Euro sollen schnellstmöglich an die Pflegekräfte zurückgezahlt werden.

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Widerstand gegen Auflösung bei Pflegekammer-Verantwortlichen

Während die Pflegekammer Niedersachsen auf wenig Gegenliebe – oder gar Desinteresse – bei Mitgliedern stößt, hält man bei den Verantwortlichen der Pflegekammer am Fortbestehen fest. Als „rechtlich mehr als Fragwürdig“ bezeichnet Kammerpräsidentin Nadya Klarmann des Heranziehens einer Umfrage mit einer derart geringen Beteiligung für die Auflösung der Pflegekammer.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßte die Entscheidung zur Auflösung der Pflegekammer Niedersachsen. Von Seiten der CDU Niedersachsen wurde hingegen Zustimmung für eine freiwillige Interessenvertretung von Pflegekräften signalisiert.

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Signalwirkung für Pflegekammer NRW?

Von Anfang an heftig Umstritten, bei Gesundheit- und Krankenpflegern, Altenpflegern und anderen der Pflege zugeordneten Berufsgruppen in weiten Teilen nicht akzeptiert, sollte das Ende der Pflegekammer Niedersachsen eigentlich den Verantwortlichen im Nachbarland Nordrheinwestfalen eine Mahnung sein.

Es bleibt spannend, ob angesichts des katastrophalen Scheiterns der Pflegekammer Niedersachsen in NRW weiter an der Entscheidung festgehalten wird, eine Pflegekammer mit Zwangsangehörigkeit und Pflichtbeiträgen zu Gründen.

Quelle

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Kasimir Kraus
Kasimir Kraus
1 Jahr zuvor

Hier soll ein weiterer bürokratischer Wasserkopf gegründet werden, der vor allem seine Vorstände alimentieren wird. Gestärkte, handlungsfähige Gewerkschaften reichen aus.

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